Vom Brainstorming zum Konzept – So entwickelst du kreative Ideen

von am 21. Dezember 2017 verfasst


Es wird in der heutigen Zeit immer schwieriger zur gewünschten Zielgruppe hindurchzudringen, sei es über Social Media, Content Marketing oder auch durch klassische Werbung. Wirklich im Gedächtnis bleiben nur die Kampagnen oder Ideen mit dem gewissen Etwas. Doch wie kommt man zu innovativen Einfällen, die sowohl dem Kunden als auch dem User einen Mehrwert bringen?

Oft hört man die Aussage: „Ich bin nicht kreativ“. Eine Aussage, die so nicht stimmt, denn jeder von uns hat gute Ideen und lässt sich inspirieren und hat nur vielleicht noch nicht die richtige Methode gefunden, diese Ideenansätze und Inspirationen zu kanalisieren und in Konzepten zu materialisieren.

 

Aller Anfang ist schwer – so wird kreativ sein einfacher!

Einige fühlen sich gehemmt, den Start in den Kreativprozess zu finden. Sie kämpfen mit Schreibblockaden oder Konzentrationsschwierigkeiten. Wir haben einige Tipps, damit ihr in den Flow kommt:

  1. Alltag unterbrechen – geht eine Runde Spazieren, schaut euch ein Video auf YouTube an, ruft eure beste Freundin an. Hauptsache ihr unterbrecht für einen Moment euren sonstigen Arbeitsalltag für einen klaren Schnitt und den richtigen Fokus.
  2. Einfach anfangen! – Ausreden gibt es viele, warum man gerade nicht mit etwas anfangen kann und warum man es unbegründet vor sich hinschiebt. Wer sich selbst für unkreativ hält oder die Ideenfindung leid ist, der wird dies kennen. Aber einfach anzufangen, auch wenn am Anfang nichts „Richtiges“ dabei rumkommt, hilft.
  3. Sorgt für die richtige Umgebung – Jeder kann sich unter anderen Bedingungen gut konzentrieren und kreativ sein. Ich liebe es beispielsweise in Cafés mit leichten Hintergrundgeräuschen zu arbeiten, andere brauchen vollkommene Ruhe. Schaut für euch, welche Beleuchtung, Geräuschkulisse, musikalische Begleitung und Schreibutensilien passend für euch sind.
  4. Keine Ablenkung – Mal eben kurz Facebook checken, es pingt die nächste Newsletter-E-Mail oder Muddi ruft an. Wir sind ständig erreichbar und zerreißen oft unseren eigenen Flow. Wenn ihr wirklich kreativ sein wollt, stellt alle Notifications aus, das Handy in den Flugmodus und, wenn nötig, die Klingel auf stumm.

 

Inspiration findet man auf der Straße

Der erste Schritt in jedem Kreativprozess ist die Inspiration. Manchmal passiert es unbewusst: Wir sehen ein schönes Gebäude und verwenden die Farbkombination später in einem Design für einen Kunden, wir hören einen Satz in einem Song und benutzen das Wortspiel in einem Facebook-Posting oder sprechen mit einer branchenfremden Freundin über das Dilemma des nadelnden Weihnachtsbaums und schreiben im Anschluss einen Blogartikel zu genau diesem Thema.

Kompass

Jeder Mensch lässt sich anders inspirieren und das ist auch gut so. Denn so kommen zu einem bestimmten Thema verschiedene Meinungen, Hintergründe und Ansichten zusammen, wenn man im Team an einem Projekt arbeitet.

Bleiben wir in der Onlinewelt, so lassen sich Inspirationen gut abspeichern. Netzwerke, die von visuellen Inhalten leben, wie Pinterest, Instagram oder zum Teil auch Facebook, bieten euch die Möglichkeit, Beiträge zu speichern beziehungsweise anzupinnen. Bei Pinterest und Instagram gibt es auch die Option, diese Inspirationen entsprechend zu kategorisieren und besser auffindbar zu machen. Ich habe so zum Beispiel bei Pinterest einen Ordner zu coolen Layouts, Ideen für Blogartikeln und zu schönen Wortspielen und sprachlichen Inhalten. So wurde eine auf Pinterest gesehene Visitenkarte schon zu einem E-Book-Design abgewandelt.

Inspiration und Kreativität kennen zum Glück keine Grenzen.

Hier einige inspirierende Umfelder:

  • Soziale Netzwerke (insbesondere Pinterest, Instagram, Facebook)
  • Werbung (einfach mal nicht umschalten, wegklicken oder wegsehen)
  • Die Konkurrenz
  • Spaziergang durch die Stadt oder die Natur
  • Galerien und Museen
  • Fremde Orte
  • Musik, auch aus unbekannten Genres
  • Literatur und Poesie
  • Gute Gespräche

 

Ohne Regencape durch wilde Brainstormings

Brainstorming ist meine persönliche Lieblingsdisziplin – ich liebe es mit einer völlig blanken Seite zu starten und diese nach und nach mit Leben und Schlagworten zu füllen. Dabei ist es ganz egal, was euch zu einem gewissen Thema in den Kopf kommt. Hier gilt es, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen – vollkommen ohne Wertung.

Sätze und Gedanken wie: „Mhm, passt irgendwie doch nicht“, „Was hat das mit dem Thema zu tun?“ und „Ja, das ist aber doch nicht realistisch!“ sind nicht erwünscht, denn sie beschränken den Gedankenfluss und Grenzen sind Gift für die Kreativität. Es passt alles; alles hat seine Daseinsberechtigung und wenn es die Hauptzutat eures Lieblingsessens ist – vielleicht wird sie später die Hauptzutat eurer innovativen Idee. Sich zu früh einzuschränken, sich nicht zu trauen und nur hundertprozentig relevante Schlagworte aufzunehmen ist übrigens der größte Fehler, den leider immer noch viel zu Viele machen. Merkt man in einem Brainstorming, dass man in diese Falle tappt, um vielleicht Zeit zu sparen, ist es wichtig, sich an die Grundsätze des Brainstormings zu erinnern und frei zu denken. Ein Moderator kann hier helfen.

 

Mal’ doch mal!

DoodlingWer kennt es? Während eines Telefonats werden Blümchen auf das Werbeprospekt gemalt oder während eines Business-Meetings dreidimensionale Strukturen auf den Notizblock. Malen oder auch „Doodling“ wird oft als Desinteresse abgeschrieben, allerdings wurde in Studien festgestellt, dass sich Menschen, die während eines Gesprächs oder Vortrags nebenbei malten, sich an 29% mehr Inhalte erinnern konnten, als Menschen, die reine Notizen machten. Sogenannte „Sketch Notes“ boomen in der letzten Zeit – zurecht! Zudem macht das Doodling den Kopf frei und ermöglicht ein fokussierteres Arbeiten.

 

Kein Navi für Mindmaps

Wenn ihr denkt, ihr habt einen guten Status in eurem Brainstorming gefunden, geht es in den nächsten Schritt über, die Mindmap. Hier setzt man zum ersten Mal die kritische Brille auf: Was passt wie zusammen? Wo lassen sich Gemeinsamkeiten entdecken? Wie kann ich zwei coole Ideen zu etwas noch Genialerem verbinden?

Habe ich eine Verbindung gefunden, wird diese visualisiert. Ich arbeite hier gerne mit Farben. Zum einen, um es schöner zu gestalten, aber auch um Oberthemen farblich zu codieren und Verbindungen visuell direkt erfassbar zu machen. Auch die Form der Linien, ob Pfeilform, gerade oder gestrichelt, kann ein Indiz für verschiedene Arten der Beziehung sein.

Eine Mindmap kann immer durch vertiefende Keywords ergänzt werden. Es macht auch nichts, wenn beim Verbindungen ziehen einige Schlagworte nicht unterkommen. Diese passen am Ende schlichtweg doch nicht zum Projekt oder agieren zu einem späteren Zeitpunkt unterstützend.

Themen clustern und Möglichkeiten definieren

IdeenlisteNach dem Mindmapping stellen sich die Kernideen oft schon heraus. Bin ich besonders von etwas überzeugt, markiere ich bestimmte Verbindungen direkt mit einem Symbol – sei es ein Ausrufezeichen oder eine Glühbirne.

Diese Ideen gilt es jetzt, so präzise wie möglich aufzuschreiben, um herauszufinden, ob sie realistisch und umsetzbar sind und ob sie wirklich zu dem Ziel und der Zielgruppe passen. Natürlich sollte man das bereits vorher immer schon im Hinterkopf behalten, aber manchmal tragen einen die Kreativität und der Enthusiasmus auch leicht am Ziel vorbei. Ich verwerfe diese Ideen aber nicht generell, sondern hebe sie für später oder für ein ganz anderes Projekt auf.

 

Kill your Darlings

Auch wenn ihr nach dem Brainstorming oder dem Mindmapping denkt, ihr habt DIE Idee gefunden und es gibt keine bessere, stellt sich manchmal heraus, dass sie nicht realistisch, passend oder umsetzbar ist. Hier greift das „Kill your Darlings“-Prinzip. Man muss also liebgewonnene Ideen streichen oder herunterbrechen.

 

Kreativität kennt keine Grenzen

Wie bereits eingangs erwähnt, sind Inspiration und Kreativität individuell – der eine kommt so besser in den Flow, der andere so. Daher gibt es auch hunderte Kreativtechniken und -modelle, die man unterstützend benutzen kann, um verschiedene Sichtweisen und Ideen für ein bestimmtes Thema zu erfassen.

Da wir den Artikel nun nicht 10 Meter in die Länge ziehen wollen, gebe ich euch einen hilfreichen Link an die Hand. Auf ideenfindung.de findet ihr eine große Auswahl dieser Techniken, inklusive detaillierter Anleitungen, Formblätter und Anwendungsbeispielen.

Probieren geht über Studieren, auch in diesem Fall. Ich persönlich bin eher der Typ der ohne ein definiertes Modell kreativ wird, andere kommen zu den besten Ideen, wenn sie sich anhand einer Kreativtechnik in verschiedene Rollen versetzen. Hier muss jeder für sich selbst herausfinden, was zum besten Ergebnis führt.

Dieser Blog-Beitrag wurd verfasst von:

Ehemalige

Steffi war 2016 bis 2018 als Kreativ-Bündel und Content-Expertin bei uns. Als glühender Werder-Fan war sie immer für einen Tim-Wiese-Witz gut. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen ging ihre Reise weiter zu fischerAppelt, wo sie heute tätig ist.

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