Mehrsprachige Websites – Sprachversionen richtig anlegen

von am 23. September 2019 verfasst


Eine Herausforderung internationaler Unternehmen ist die korrekte Indexierung von mehrsprachigen Websites und deren Auffindbarkeit in den Suchmaschinen. Warum werden die übersetzten Seiten nicht gefunden? Meist taucht bis auf die ursprüngliche Sprachversion kaum ein Link in den Suchergebnissen von Google und Co. auf. Wie du dem entgegenwirken kannst, erfährst du in diesem Artikel!

Mehrsprachige Websites und der Google Index

Um die Relevanz der Suchanzeigen möglichst hoch zu halten, spielt Google bevorzugt Websites aus, die hinsichtlich Sprache und Region mit den Eigenschaften des Suchenden übereinstimmen. Jemand, der aus Italien heraus etwas auf italienisch sucht, bekommt so eine italienische Seite angezeigt, während in Spanien spanische Websites in den Suchergebnissen auftauchen. Besonders spannend, wenn man z. B. mehrere englischsprachige Versionen einer Website nutzt, die für unterschiedliche Länder gedacht sind. Beispiel: USA, Großbritannien und Kanada. Alle drei Länder nutzen das Sprachkürzel „en“, jedoch mit unterschiedlichen Länderkürzeln. Google sucht nach technischen Angaben auf den Websites, die auf eine sprachliche und regionale Ausrichtung schließen lassen und spielt die entsprechende Version aus. Diese Angaben werden von Google als Signale bezeichnet.

Jetzt erfährst du, welche Signale es gibt und wie du sie verwendest!

Wie ermittelt Google die passende Seite für einen Nutzer?

Google erkennt eine Reihe von verschiedenen Signalen und interpretiert diese hinsichtlich der Suchanfrage.

  1. Country-Code Top-Level-Domains (ccTLDs)
    Mit länderspezifischen Top-Level-Domains, wie z. B. .de für Deutschland oder .cn für China, kann Google relativ einfach erkennen, auf welches Land die Website ausgerichtet ist. Falls du aber bereits eine generic TLD wie z. B. .com nutzt, wäre es ein großer Aufwand ccTLDs aufzusetzen.
  2. Server-Standort (über die Server-IP-Adresse)
    Server befinden sich oft in physischer Nähe zu den Nutzern. Das kann ein Signal für Google sein, um die passende Zielgruppe zu interpretieren, ist aber kein festgelegtes Kriterium. Manche Websites werden über „Content Delivery Networks“ (CDNs) gehostet oder befinden sich auf Servern in Ländern, die eine performantere Webserver-Infrastruktur aufweisen. Daher ist der Standort kein definitives Signal, an dem sich Google orientiert.
  3. Hreflang-Angaben
    Eine weitere Möglichkeit, vor allem um Google über verschiedene Versionen einer Seite in Kenntnis zu setzen, ist das Hinzufügen von „hreflang“-Angaben. Hierfür gibt es drei mögliche Wege: Über HTML-Tags, HTTP-Header oder eine Sitemap.

    1. HTML-Tags
      Jede Sprachvariante einer Seite muss hier eine Reihe von <link>-Elementen aufweisen. Das Link-Set muss für jede Version der Seite identisch sein und die jeweilige Seite selbst mit einschließen. Die Syntax für die Link-Elemente sieht so aus:
      <link rel=“alternate“ hreflang=“lang_code“ href=“url_of_page“ />
      Die Link Elemente müssen im <head>-Bereich der Seiten platziert sein.
    2. HTTP-Header
      Mit der GET-response der Seite ist es möglich, über einen HTTP-Header Informationen zu den Sprachvarianten an Google zu übermitteln. Besonders praktisch ist das für Nicht-HTML-Dateien wie z. B. PDFs. Der HTTP-Header sollte, identisch für jede Version einer Seite, wie folgt aussehen:
      Link: <url1>; rel=“alternate“; hreflang=“lang_code_1„, <url2>; rel=“alternate“; hreflang=“lang_code_2„, …
    3. Sitemap
      In der Sitemap können <loc>-Elemente mit <xhtml:link rel=“alternate“ hreflang=“supported_language-code„> kombiniert werden, um URL-Sets für jede Seite zu definieren.
  4. Google Search Console
    Mit Googles Search Console bietet sich uns die Möglichkeit, das internationale Targeting unserer Website zu prüfen und zu konfigurieren. Hier können wir auch einsehen, ob hreflang-Tags benutzt werden und ob Fehler auftauchen.

Das sind die Möglichkeiten, Google mit Signalen zu versorgen, so dass deine Seiten in der richtigen Sprachversion im richtigen Index landen. Ich empfehle die Search Console – in Kombination mit einer Methode zum Platzieren von hreflang-Angaben – zu nutzen, um Google verschiedene Sprachvarianten von Websites mitzuteilen.

Hast du auch noch Tipps oder Erfahrungen mit mehrsprachigen Websites? Schreib sie in die Kommentare!

Möchtest du mehr zu mehrsprachigen Websites lernen? Abonniere unseren Newsletter! In meinem nächsten Beitrag geht es um mehrsprachige Keywordrecherchen.

Dieser Blog-Beitrag wurd verfasst von:

Online-Marketing

Im Bereich Medien, Marketing & Web hat Aykut Spaß daran, Projekte erfolgreich umzusetzen. Sachverhalte zu hinterfragen und Neues zu lernen helfen ihm, ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Wissen anzueignen. Ob Websites, SEO, Social Media, Grafik oder Texte, Aykut versteht den Marketingauftritt ganzheitlich. Probleme werden nicht akzeptiert, denn für jede Herausforderung gibt es einen Lösungsweg. Man muss ihn nur gehen. Sein Weg führte ihn 2020 privat und beruflich nach Köln. Mach et joot, leeve jung.

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Julia
Julia
2 Jahre zuvor

Hallo,

was kann man machen, wenn man eine Webseite mit dem Menü nur in Deutsch und Englisch hat, aber auch ein paar weitere Artikel in anderen Sprachen hat? Und wenn man da keine Sprachzuordnung per Menü machen will, weil man z.B. für Spanisch nicht extra ein Menü in Spanisch erstellen will? Was kann man tun, damit diese fremdsprachigen Artikel trotzdem gut bei Google ranken? Denn es ist uns technisch nicht möglich, diese fremdsprachigen Artikel mit Sprachcodes oder einer Sprachzuordnung zu versehen. Wir befürchten, dass diese Artikel nicht so gut ranken. Vielen Dank schonmal im Voraus.

Felix Schlepper
Admin
2 Jahre zuvor
Reply to  Julia

Hallo Julia.

Das sollte eigentlich kein Problem sein, die Seiten entsprechend auszuzeichnen. Magst du mir einmal die URL per Mail an felix.de schicken, dann schaue ich da mal kurz drauf.

Viele Grüße
Felix