Eigentlich sinnvoll, denn schließlich erhalte ich individuelle Informationen, angepasst an mich und meine Suche. Google nutzt dazu eine Grundgesamtheit an Informationen, die sicherlich jeder Validitätsprüfung standhalten kann.
Aber nicht nur der Suchmaschinenprimus setzt auf solche algorithmischen Filter, um Content zu präsentieren. Auch Facebook filtert und sortiert über den Edge Rank den Content, den meine Freunde und die Seiten deren Fan ich bin produzieren, und welcher wiederum in meinem News Stream auftaucht.
Sicherlich ein notwendiges Vorgehen, um den vorhandenen Content für mich leichter konsumierbar zu machen und mir relevante Inhalte zu zeigen. Am Beispiel des Edge Ranks v.a. jene Inhalte, die viel Feedback in Form von Kommentaren und Likes erhalten und das im Idealfall auch noch von Personen, die ich kenne und mit denen ich viel interagiere.
Und das auf Basis von Millionen von Datensätzen berechnet, also mit einer statistischen Sicherheit belegt und nicht durch das subjektive Empfinden eines Redakteurs geprägt.
Die Reaktion meines Netzwerks macht also Informationen relevant, kurz gesagt: wenn die Nachricht wichtig ist, dann wird sie mich schon erreichen.
Die Gefahr der Filter Bubbles
Auch wenn beide Anwendungsfälle sinnvoll erscheinen und einen Mehrwert für den User bieten, so besteht doch ein Risiko bei der algorithmischen Filterung und den damit verbundenen Entscheidungen über die Relevanz von Themen. Ist der Konsument sich über diese Filterung bewusst?
Besitze ich als Nutzer von Google oder Facebook die Kompetenz, die nötig ist um zu erkennen, dass mir vielleicht Informationen vorenthalten werden, da sie als für mich irrelevant deklariert werden?
Und ist mir klar, dass ich weitere Quellen für Informationen heranziehen sollte, um hier denkbare Lücken zu schließen? Also eine Frage der Medienkompetenz und ein Problem, das auch klassische Medien haben. Wer nur eine Zeitung liest oder nur Blätter eines Verlages, der wird vielleicht nicht die ganze Bandbreite eines Themas erkennen.