Social Media
crowdmedia on Tour: Social Media Week, Social Media Conference, Onlinemarketing Rockstars
AKT 1 – Social Media Week Hamburg
Als dezentrale Veranstaltungsreihe für Social Media hatte die Social Media Week Hamburg (#smwhh) viele spannende Slots zu bieten. Besonders spannend war aus meiner Sicht die thematische Breite: von den “klassichen” Marketing- und BWL-Themen bis zu gesellschafts- und bildungspolitischem war alles vertreten. Leider muss ich aus meiner Sicht auch festhalten, dass wir es nicht wirklich aus der Filterbubble geschafft haben. Zwar gab es einige offline Präsenzen im NDR und Abendblatt, aber als Besucher der Slots erschienen weiterhin eher der “inner circle” und die üblichen Verdächtigen. Für den richtigen Durchbruch in 2014 muss dann vielleicht doch noch mal stärker auf der offline Pauke getrommelt werden.
Ändert nichts daran, dass es aus meiner Sicht ein gelungenes Format war.
Für uns natürlich besonders spannend, dass wir am Dienstag auch eine Reihe Slots bei uns in der Feldstraße gehosted haben. Sehr zu unserer Freude waren die sogar noch besser besucht als erhofft. Aufgrund niedriger No-Show-Rate wurde es recht muckelig in der Galerie Mayer wo wir uns den Themen:
- Marketing 2.0 – Social Media ist tot
- Content is king – aber woher nehmen wenn nicht stehlen?
- Social Media & B2B
- Erfolgsmessung in Social Media
- Social Business (Martin Heers)
- Fachkräftemangel in der digitalen Wirtschaft und Perspektiven für “Nicht-Abiturienten” (Medienzentrum St.Pauli)
- Praxis Panel mit der Techniker Krankenkasse, Hamburger Sparkasse und bonprix
widmeten.
Da wir spontan auf den Andrang per zweiten Beamer und Google Hangout (on Air) reagierten, könnt ihr in der kommenden Woche auch einige Slots auf unserem Youtube-Channel sehen.
Die Slides sind allesamt auf Slideshare zu finden.
Leider verpasste ich das Praxis-Panel, durfte dafür aber an der Uni zum Thema „Social Media und Weiterbildung“ mitpaneln. Was auch interessant war. Mein Fazit dieses Events:
- die Wissensschere ist breit und wird breiter
- operative Marketing-Leute müssen anders abgeholt werden als CE-irgendwasse und Vorständen
- es geht nicht nur um das eingrooven in das Thema sondern auch um eine Ausbildung von operativen Kräften zu z.B. Community-Managern
- sämtliche strukturierten (ggf. auch staatlich regulierten) Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sind kaum flexibel genug um den Anforderungen des Markts gerecht zu werden
- das duale Ausbildungssystem abzufeiern (heute morgen gerade die Imagekampagne dafür in der U-Bahn gesehen) ist eher Augenwischerei vom Bundesministerium für Forschung
Lässt mich mit dem ganz guten Gefühl zurück, dass wir bei unseren Seminaren schon sehr hilfreiche und sinnvolle Inhalte vermitteln.
Bestätigt aber auch unseren Disclaimer: ein Seminar von 1-5 Tagen kann auf die Praxis vorbereiten und Fragen aufwerfen. Vielleicht auch schon erste Ideen für Antworten liefern. Aber es ist nur die Basis für eigene Gedanken und eigene Erfahrungen, die es “da draußen” zu sammeln gilt.
AKT 2 – Social Media Conference (B2B)
Für unser Bahn-Bonus Konto wurde dann am Mittwoch einiges getan. Dank früh erkannten Streiks am Flughafen wurde die Anreise spontan auf die Bahn umgebucht und so machte sich die Reisegruppe also am Mittwoch auf nach München, wo am Donnerstag die Social Media Conference beheimatet war. Der B2B Tag der Social Media Conference fand dieses mal als Stand-Alone-Lösung statt und nicht wie im September 2012 angedockt an die die „reguläre“ SMCONF.
Während Svenja, die wie bereits im September als Moderatorin durch den Tag führte, durfte ich als Opener die These vertreten, dass Social Media und B2B keine Option, sondern ein “Muss” sind (auch das gibt es bei Slideshare). Achja: Ich konnte gemeinsam mit den Teilnehmern auch das ödeste Produkt im Raum verorten, nämlich “Industriekleber”. Das Produkt sowie die Frage nach Google+ wurden zu den Running Gags des Vormittags. Auch Michael Buck, der mir direkt folgte, ging noch weiter auf die strategischen Aspekte ein und vermittelte schön den Einfluss auf die Wertschöpfung und alle Beteiligten des Unternehmens.
Im zweiten Block des Tages wurde es dann deutlich praxisorientierter mit Cases von u.a. Walter Tools, Siemens und T-Systems. Gerade Walter fand ich sehr schön. Alles was B2B’ler generell für ihr eigenes Marketing schwierig finden, traf da aufeinander – Produkt so halb sexy, Standort nicht gerade die reine Weltstadt und eine Firma, der Technik, Produkt und Hemdsärmligkeit näher liegen als die schöne Werbewelt. Trotzdem ein feines Beispiel wie man es machen kann und machen sollte. Von starker Beteiligung und Rückendeckung der Geschäftsführung bis zu Schulungsangeboten für ALLE Mitarbeiter zu aufkommenden Fragestellungen.
Die B2B Tochter der Telekom, T-Systems, konnte mit Einblicken in ihrer Denke zum Themenmix (“… wir reden NUR von der Branche und NIE von unseren Produkten …”) begeistern. Sie haben einem sehr konsequenten Ansatz der Erfolgsmessung per Ermittlung von Werbewerten für jeden Post – das hat mir ebenfalls gefallen.
Dass Engagement an vielen Stellen das Budget schlägt (den passenden Begriff outsmarten habe ich erst Freitag gelernt …) konnte die“ GoDentis Akademie“ mit Klaus Schenkmann schön zeigen.
Und sonst so? Ein sehr kurzweiliger Vortrag zum Thema Recht von Christian Solmecke (dass der Kollege in einem früheren Leben mal Moderator war, merkt man schon), ein Überblick über den Weg von Siemens ins Social Web (auch hier wird es sehr ernst genommen und ALLES geschult, was bei drei nicht auf dem Baum ist) sowie Input zu Social Media Monitoring von Martin Meyer-Gossner zu den strategischen Implikationen und von Patrick Buhnk zum operativen Doing.
Fazit: ein spannender Tag mit viel Input. Als Streber in der ersten Reihe durfte ich Wilko beim Live-Bloggen zuschauen (der den Tag mit stolzen 23.000 Zeichen beendet hat). Das klassische “Vortrag folgt Vortrag”- Modell der Konferenz dürfte man mal auf den Prüfstand stellen und auflockern durch aktiverende Elemente wie kleine Praxis-Einheiten oder Mini-Panels. Würde auch die berechtige Anmerkung von Björn aufnehmen: für Fortgeschrittene User ist vielleicht doch etwas viel Fluff dabei. Bei Interview-Situationen wäre sicherlich mehr dabei und würden auch mehr mitnehmen.
AKT 3 – Online Marketing Rockstars
Schon ein wenig stolz war der Kollege Westermeyer (und das völlig zu recht) als er mit letztens steckte, dass die Rockstars inzwischen nach der dmexco das größte Onlinemarketing Event in Deutschland sei. Über 1.000 Personen versammelten sich am 22. Februar 2013 in der Großen Freiheit 36 (mal zur Info: unbestuhlt passen da für Konzerte 1.500 Personen rein). Die Luft war z.T. zum schneiden dick, ABER wer braucht schon Sauerstoff, wenn so ein illustrer Reigen an Speakern und ein guter Mix an Formaten geboten wird. Hier war inhaltlich cutting edge angesagt und das wurde hart getaktet vermittelt: Fab erzählt, wie sie nicht nur Erfolge messen sondern auch prognostizieren, Projekt A steht den Fragen des Publikums bereit, VCs teilen ihre Sicht der Trends und der spannende Segmente – da war für jeden was dabei.
Neben den mehrwertigen Inhalten schafft es vermutlich kein anderes Event auch nur im Ansatz so gut das “work hard, play harder” Gefühl der Branche auf die Straße zu bringen und enstprechend auch mal einen Jan Delay zum Tanztee aufzubieten. Und auch wenn das Aftershow Ticket leider einem Stadionbesuch geopfert wurde – guter Tag und 2014 gerne wieder. Dann hoffentlich in einer Woche die nicht so vollgestopft ist, dass einem hinterher alles an Input im Kopf drehte.